Feinschleifen für Einsteiger
Hast du Lust, dich richtig mit dem Schleifen zu beschäftigen? Ganz egal, ob du ein altes Möbelstück abschleifen oder einer Fläche eine neue Form verleihen willst: Mache dich als erstes mit den Grundlagen des Schleifens vertraut. In unserer praktischen Einführung in das Schleifen stellen wir dir dieses Handwerk und seine Werkzeuge vor. So hast du die Grundlagen im Handumdrehen drauf und kannst gleich mit dem Schleifen loslegen.
Mache dich mit den Grundlagen des Schleifens vertraut
Wozu dient das Schleifen? Durch Schleifen kann aus einem einfachen Projekt etwas Besonderes werden. Holz aus dem Sägewerk ist oft rau oder voller Dellen und Schrammen. Durch das Schleifen von Holz wird die Oberfläche geglättet und die natürliche Maserung betont. Mit Schleifwerkzeug kann man nicht nur Holz abschleifen, sondern auch Metall von Rost befreien oder Glasfaser polieren. Beim Malen und Lackieren wird die Oberfläche durch Schleifen für den Anstrich vorbereitet, damit die Farbe gleichmäßig aufgetragen wird und gut haftet. Das Schleifen ist entscheidend für die Qualität eines DIY-Projekts.
Wähle Schleifpapier mit der richtigen Körnung
Der Begriff „Körnung“ beschreibt die Größe der Körner auf dem Schleifpapier. Bei wenigen, größeren Körnern und großen Zwischenräumen dazwischen spricht man von einer groben Körnung – z. B. 60. Je kleiner und dichter gedrängt die Körner sind, desto feiner die Körnung. Mit rauem Schleifpapier lassen sich Schäden leichter beseitigen als mit einer feinen Körnung. Es ist auch ideal zum Formen und Einebnen. Eine feine Körnung wie 180 oder 220 dient beim Holzschleifen zum Glätten und Polieren. Ebne das Holz zuerst mit grobem Schleifpapier und gleiche dann Kratzer mit feineren Körnungen aus.
Wähle die besten Schleifwerkzeuge für dein Projekt aus
Die Wahl des Schleifwerkzeugs hängt von der Schleiffläche ab. Bei großen Flächen geht nichts über eine stationäre Hochgeschwindigkeits-Schleifmaschine. Schleifpapier ohne Werkzeug, ein Schleifklotz, Exzenterschleifer oder Rotationswerkzeug wie das Dremel Multifunktionswerkzeug tun es aber auch. Das Schleifen von Hand ist ideal zum Anschleifen oder für weiche Oberflächen. Viele Holzhandwerker bevorzugen Exzenterschleifer für ebene Flächen und das Dremel Multifunktionswerkzeug für Feinarbeiten und schwer zugängliche Bereiche. Gedrechselte Stuhlbeine lassen sich mit einem Exzenterschleifer nicht glätten.
Wähle das richtige Dremel Schleifzubehör aus
Dremel Schleifzubehör, sortiert nach Körnung:
Schleifbänder: ideal für ebene Flächen und Kanten. Mit einer gröberen Körnung wird mehr Material entfernt. Gut zum groben Formen von Holz.
Schleiffächer: bewegen sich mit dem Material, geeignet für konturierte Flächen.
Schleifscheiben: feiner als Bänder und Fächer. Geeignet zum leichten Formen und zum Entfernen von Abplatzungen.
Feinschleifbürsten: perfekt für Feinarbeiten und zum schonenden Entfernen der Deckschicht.
Feinschleifscheiben: flexibles Zubehör, das sich an die Form des Objekts anpasst. Ideal für schwer erreichbare Stellen.
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Triff vor dem Schleifen die nötigen Sicherheitsvorkehrungen
Beim Schleifen entsteht Staub. Trage deshalb immer eine Staubmaske, damit du ihn nicht inhalierst. Schleife immer in gut belüfteten Bereichen, um gesundheitsschädliches Einatmen zu minimieren – das gilt vor allem beim Schleifen von Material wie Glasfaser oder Metall. Wenn du mit Material arbeitest, das beim Schleifen giftige Partikel freisetzt (z. B. lackierte Objekte), solltest du dein Gesicht abdichten. Direkt belüftete Schutzbrillen besitzen eine Schaumstoffdichtung, welche die Augen vor Partikeln schützt. Mehr zum Thema Belüftung und Sicherheit erfährst du unter Fehler beim Schleifen vermeiden.
Spanne entweder das Objekt oder das Werkzeug ein, bevor du mit dem Schleifen beginnst
Beim Schleifen sind Vorbereitung und Finish das A und O. Deshalb darf sich das Objekt während des Schleifens nicht bewegen. Anti-Rutsch-Pads geben flachen Holzstücken beim Schleifen hervorragenden Halt. Du kannst aber auch einfach eine Klemme verwenden. Für Detailarbeiten ist der Dremel Multi-Schraubstock die perfekte Lösung. Mit ihm kannst du das Werkzeug fixieren und das zu schleifende Objekt (z. B. ein Holzspielzeug) mit der Hand sanft dagegen halten. Oder du spannst das Objekt ein und führst das Werkzeug sicher mit beiden Händen, um Unebenheiten zu vermeiden.
Halte die Schleiffläche sauber
Nun weißt du schon einiges über Schleifarbeiten zur Vorbereitung einer Oberfläche. Tatsächlich muss die Oberfläche aber bereits vorbereitet sein, bevor du das Schleifwerkzeug anwirfst. Reinige sie mit einem feuchten Tuch und trockne sie sorgfältig ab, bevor du mit dem Schleifen beginnst. Was ist, wenn du mitten im Schleifprozess zu einer gröberen Körnung wechseln möchtest? Verwende einen Staubsauger. Du kannst auch eine Bürste benutzen, aber mit einem Staubsauger wird Staub restlos entfernt und fliegt nicht herum. Wenn du mit Holz arbeitest, verhindert er zudem, dass Staub in die Maserung gedrückt wird.
Höre rechtzeitig auf
Wann hört man auf? Das hängt davon ab, was du vorhast. Wenn du Holz mit einer hellen Lasur behandeln möchtest, sollte die Oberfläche so glatt wie möglich sein. Kratzer von rauem Schleifpapier absorbieren mehr Lasur und werden dadurch dunkler. In diesen Fällen solltest du abschließend eine sehr feine Körnung verwenden. Man braucht also etwas mehr Geduld und unterschiedlich gekörntes Schleifpapier. Leuchte zur Kontrolle mit einer Taschenlampe schräg auf die Fläche: Kratzer werfen Schatten. Wenn du hingegen mehrere Farbschichten auftragen willst, musst du nicht so fein schleifen.
Wische zum Abschluss deines Schleifprojekts die geschliffenen Flächen ab
Egal, ob du die Oberfläche streichen oder lasieren möchtest: Sie muss unbedingt sauber sein. Ein Staubsauger entfernt den Großteil des Staubs, doch es bleiben immer Spuren von Sägemehl und anderen Rückständen übrig. Mit einem feuchten Schwamm oder Tuch entfernst du selbst das kleinste Staubkorn. Während das Holz trocknet, stellen sich die losen Fasern auf. Wenn es komplett getrocknet ist, schleifst du die gesamte Fläche mit feinstem Schleifpapier leicht ab. Mit einem sauberen Tuch und etwas Reinigungsalkohol entfernst du die allerletzten Staubspuren. Nun bist du perfekt vorbereitet für den Anstrich.